
Wusstest du schon, dass du nicht „kaputt“ bist, wenn du dich total fertig fühlst und nicht mehr ein und aus weißt, sondern dein Nervensystem einfach überlastet ist?
Stell dir vor: Eine Person (ganz gleich ob Frau oder Mann) sitzt im Auto, auf der Rückbank ein Kleinkind und seine große Schwester, vor dir ein LKW und dann… ein
Stau. Unfall. Irgendwo weiter vorne. Das Radio dudelt, das Handy klingelt, hinten schreien die Kinder, und neben dir hupt einer. Nichts geht mehr. Irgendwann reicht ein kleiner Auslöser - ein
weiteres Hupen - und plötzlich bricht alles zusammen: Tränen, Wut oder völlige Erstarrung. Von außen wirkt das vielleicht „übertrieben“. Aber innen drin ist es einfach zu viel. Genau so
funktioniert unser Nervensystem: Es trägt lange, reguliert vieles - bis es überlastet. Das Fass läuft über und das System bricht zusammen.
Was ist passiert?
Dein Nervensystem hat auf die Bremse gedrückt, im wahrsten Sinn des Wortes. Es ist ein Schutzsystem, und nicht etwa „kaputt“. kein Defekt. Wenn du in Stress gerätst,
aktiviert dein Körper uralte Programme: Kampf, Flucht oder Erstarrung. Manchmal aber auch Unterwerfung oder „Hühnerstall“ (blanke wirre Aktivität). Das bedeutet nicht, dass du schwach bist oder
„falsch reagierst“. Es heißt, dass dein Organismus dich beschützen will. Manche Reaktionen wirken heute unpassend, haben aber früher dein Überleben gesichert. Das zu verstehen, kann schon viel
Scham nehmen.
Durch diese Überlastung treten Symptome hervor, die von vielen immer noch als „Charakterschwäche“ gedeutet werden. Aber:
Panikattacken, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder das Gefühl, „nicht mehr zu können“, sind Ausdruck einer Erschöpfung des Nervensystems. Genauso wie ein Muskel müde wird, wenn er ständig
angespannt bleibt, so kann auch dein Inneres nicht ewig auf Hochspannung laufen. Heilung beginnt dort, wo du erkennst: Es ist keine persönliche Schuld, sondern ein natürlicher
Prozess.
Doch damit ist niemand am Ende der Sackgasse. Wir haben gelernt, uns zu regulieren. Unser ganzer Organismus (Geist, Seele und Körper) können das. Diese sog.
„organismische Selbstregulation“ ist nicht immer auf „optimal“ eingestellt, aber sie kann gelernt und unterstützt werden. Traumatherapie arbeitet genau hier: mit Methoden, die dein Nervensystem
wieder in Balance bringen. Atemübungen aus der Gestalttherapie, körperorientierte Techniken, Hypnose oder EMDR helfen dir, Spannung abzubauen und neue Sicherheit zu erleben. Schritt für Schritt
lernt dein Körper, wieder in die Ruhe zurückzufinden - bis sich Stabilität ganz von selbst vertieft.
Du bist also nicht „kaputt“. Dein Nervensystem sendet Signale, dass es überfordert ist - und dass es Unterstützung braucht.
Traumatherapie kann dir dabei helfen.
Wenn du Fragen hast – ich bin für dich da.